Durch die Abwertung der chinesischen Renminbi werden ausländische Zielunternehmen teurer. Wirkt sich dies negativ auf die Entscheidung bezüglich Outbound-Investitionen aus?
Bei der Beurteilung und Bewältigung der Folgen der Renminbi-Abwertung handeln chinesische Unternehmen bereits sehr stark in einem internationalen Rahmen. Einmal beschlossene Auslandsinvestitionen werden durch Hedging-Maßnahmen abgesichert. Daher sollte dies keinen Einfluss auf die Strategie, sondern nur eine Anpassung der Geschwindigkeit zur Folge haben. Darüber hinaus spielen bei der Abwägung über globale Investitionen nicht nur der Wechselkurs zwischen Renminbi und US-Dollar oder dem Euro sondern auch die Wechselkurse zwischen mehreren Leitwährungen eine Rolle. Hinzu kommt noch ein Abgleich der Zinsen sowie der Transaktionskosten. Der Wechselkurs alleine wird daher als Faktor für die Entscheidung über eine M&A-Transaktionen nicht ausschlaggebend sein.
Welche praktischen Auswirkungen haben Regierungsinitiativen wie „One Belt, One Road“ auf die unternehmerischen Entscheidungen hinsichtlich Outbound-Investitionen?
Wie jeder weiß, handelt es sich bei den Wirtschaftsregionen der „One Belt, One Road“-Initiative um unterentwickelte Länder, die teilweise sogar politische Risiken in sich bergen. Durch den Vorschlag des „One Belt, One Road“-Projekts als eine nationale Investitionsstrategie bringt man verstärkt nichtmarktwirtschaftliche Faktoren ins Spiel. Die chinesischen Unternehmen werden dabei nicht nur Faktoren wie die Marktbewertung sondern auch andere politische und soziale Bewertungskriterien ins Kalkül einbeziehen. Derlei Investitionen bedürfen eines anderen Referenzrahmens für die Analyse im Vorfeld und die Einschätzung der Resultate als normale Outbound-Transaktionen.
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