In China ist der Purchasing Manager Index (PMI) des Branchendienstes Caixin zum dritten Mal in Folge leicht gefallen. Er liegt jetzt auf dem niedrigsten Wert seit Juni 2020.
Die Erholung der chinesischen Wirtschaft hat sich in den letzten Monaten etwas abgekühlt. So fiel der vom Branchendienst Caixin erstellte und in China vielbeachtete PMI von 51,5 auf zuletzt 50,9 im Februar. Der PMI ist so definiert, dass Werte über 50 Wachstum bedeuten, während Werte unter 50 auf eine Kontraktion hinweisen. Die chinesische Wirtschaft wächst demnach weiterhin, aber nur noch minimal.
Der Caixin PMI deckt sich auch mit den neuesten Zahlen aus dem National Bureau of Statistics (NBS), das einen eigenen PMI veröffentlicht. Das NBS hatte für den Februar einen Rückgang auf 50,6 Punkte nach zuletzt 51,3 im Januar gemeldet.
Ein Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität im Februar ist nichts ungewöhnliches, da das chinesische Frühlingsfest zwar zu erhöhten Reiseaktivitäten und auch Einkäufen führt, aber in gleichzeitig die meisten Unternehmen ihren Betrieb weitgehend einstellen. In diesem Jahr könnte dieser Rückgang noch durch die Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie verstärkt worden sein.
Chinas Wirtschaft weiter unter Druck
Wie der Caixin PMI zeigt, gerät Chinas Wirtschaft durch die Corona-Pandemie in verschiedenen Bereichen zunehmend stärker unter Druck. Die Nachfrage nach chinesischen Waren ist weiter zurückgegangen und die Exporte schrumpfen mittlerweile. Gleichzeitig steigen die Preisindices und mit ihnen der Inflationsdruck. Entsprechend kommt auch der Arbeitsmarkt nicht richtig in Schwung und die Nachfrage nach Arbeitskräften war daher zuletzt ebenfalls rückläufig.
Offizielle Stellen betonen den Einfluss des Frühlingsfestes auf den PMI in China und gehen von einer Erholung ab März aus. Die chinesischen Unternehmen hingegen rechnen mit einer Verbesserung erst, wenn die Pandemie erfolgreich bekämpft wurde. Die Chancen dafür sehen sie aber wiederum als hoch an. Der monatlich erhobene Caixin PMI erfasst auch die Erwartungen an die zukünftigen Entwicklung der Unternehmen in China. Dieser Wert, ähnlich dem ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland, stieg im Februar auf den höchsten Stand seit September 2014.
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