Die IAA Mobility 2021 hat erstmals die weltweiten Zulassungsdaten aller Fahrzeuge mit rein batterieelektrischem E-Antrieb (BEV) und Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV) ausgewertet. In absoluten Zahlen führt China weiter das E-Mobility Ranking an, aber in vielen Bereichen liegt mittlerweile Europa vorne.
Wie der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) meldet, hat die IAA Mobility 2021 erstmals ein weltweites Ranking zur Entwicklung der E-Mobilität vorgelegt. Diese Rankings sollen ab sofort jährlich erhoben und veröffentlicht werden.
Aktuell schätzt die IAA Mobility den globalen Gesamtbestand an E-Autos ca. 10 Mio. Fahrzeuge. Von diesen fahren allein 4,2 Mio. in China, das somit das E-Mobility Ranking in absoluten Zahlen anführt. Auf Platz zwei liegt Europa (3,2 Mio.) vor den USA (1,7 Mio.) auf Rang drei. (Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass die Zahlen für Europa auch die Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz) sowie weiterhin das Vereinigte Königreich enthalten.)
Bei den Zulassungen, die ab 2010 gezählt werden und somit auch Fahrzeuge berücksichtigen, die mittlerweile schon nicht mehr auf der Straße sind, sieht das Bild entsprechend ähnlich aus. Interessanterweise ist innerhalb Europas Deutschland mit auflaufend 702.981 Zulassungen führend.
2020 erstmals mehr Neuzulassungen in Europa als in China
Wie sich zeigt, hängt der hohe Fahrzeugbestand in der Volksrepublik unter anderem mit der früheren Markentwicklung zusammen. So wurden bereits 2016 in China 338.359 E-Fahrzeuge neu zugelassen, in den USA 152.326 und in Deutschland nur 25.214. Die 2015 in China beschlossene Förderung von E-Fahrzeugen ist mittlerweile aber ausgelaufen und das Marktwachstum ist entsprechend zurückgegangen. Folgerichtig hat sich das Gleichgewicht zuletzt verschoben und bei den Neuzulassungen 2020 kann China seinen ersten Platz im E-Mobility Ranking nicht halten. Hier lag Europa mit 1.368.167 Fahrzeugen erstmalig knapp vor China mit 1.246.289 Autos. Deutschland ist innerhalb Europas wiederum mit 394.943 Neuzulassungen an der Spitze. Das ist auf reiner Länderebene weltweit der zweite Platz nach China und noch vor den USA. Was allerdings auch bedeutet, dass in Deutschland allein im letzten Jahr mehr E-Autos zugelassen wurden als in den neun Jahren davor.
China führt im E-Mobility Ranking bei reinen Stromern
Beim Blick auf die Antriebsarten der E-Fahrzeuge zeigen sich interessante Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. China führt bei reinen Stromern mit 80 Prozent um eine Haaresbreite vor den USA mit 79 Prozent. Europa dahingegen setzt viel stärker auf Plug-in-Hybride und kommt nur auf 54 Prozent vollelektrischer Fahrzeuge bei den Neuzulassungen 2020. Hintergrund dürften unterschiedliche Förderprogramme sein, die in China und den USA stärker auf vollelektrische Fahrzeuge ausgerichtet sind, beziehungsweise waren.
Skandinavien mit den höchsten Prozentwerten
Zählt man die E-Autos pro 1.000 Einwohner, steht Europa mit 6,1 elektrifizierten Fahrzeugen auf Platz 1. Die eigentlichen Spitzenreiter sind aber die skandinavischen Länder: Norwegen (81,0), Island (36,8) und Schweden (20,6) liegen noch einmal deutlich über diesem Wert. Auch bei den Neuzulassungen sind die Skandinavier prozentual weit vorne. Weltweit führt Norwegen 2020 mit einem Anteil von 74,8 Prozent elektrisch betriebener Fahrzeuge an allen Zulassungen, gefolgt von Island (44,6 %) und Schweden (32,1 %). Deutschland kommt auf immerhin 13,5 Prozent und liegt damit im Länderranking deutlich vor China mit 6,3 Prozent. Die USA kommen trotz ihrer hohen absoluten Zahlen nur auf 2,1 Prozent.