Deutsche Firmen setzen auf CAI

Deutsche Firmen setzen auf CAI
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Die Deutsche Handelskammer in China (AHK China) hat gemeinsam mit der KPMG AG eine Umfrage unter deutschen Unternehmen in China durchgeführt. Ziel der Befragung war es, die Stimmung unter den Unternehmen und ihre Einschätzung des Geschäftsklimas zu erhalten.
Wie die Umfrage zeigt, setzen viele deutsche Unternehmen große Hoffnungen in das EU-China-Investitionsabkommen „EU-China Comprehensive Agreement on Investment“ (CAI).

Zu den wichtigsten Ergebnissen der Befragung zählt sicher, dass 96 Prozent der in China aktiven deutschen Unternehmen keine Absicht haben, sich aus dem chinesischen Markt zurückzuziehen. Sie sind optimistisch, was die fortgesetzte Erholung des Marktes in China für das Jahr 2021 angeht und gehen davon aus, dass die Entwicklung besser sein wird als in anderen Ländern. Folgerichtig planen 72 Prozent der befragten Unternehmen weiter in China zu investieren.

Hoffnungsträger CAI

Dazu trägt auch das kürzlich unterzeichnete Investitionsabkommen CAI bei. Es verspricht, deutschen Unternehmen einen weiter erleichterten Marktzugang und soll die Ungleichbehandlung von EU-Unternehmen in China beenden. Beide Aspekte wurden von den befragten Unternehmen als wichtigste Punkte des Abkommens eingestuft. Dabei entfielen 40 Prozent der Stimmen auf den Marktzugang und 39 Prozent auf die zugesagte Gleichbehandlung.

Die Befragung wurde im Herbst 2020 unter 535 Mitgliedsunternehmen der AHK China durchgeführt, was knapp einem Viertel der 2.300 Mitglieder entspricht. Unterstützt wurde sie dabei von der KMPG AG. Viele der befragten Unternehmen konnten die massiven Umsatzeinbrüche in anderen Märkten durch die rasche Erholung der chinesischen Volkswirtschaft ab dem 3. Quartal 2020 zumindest teilweise ausgleichen. Ein gutes Beispiel hierfür sind deutsche Automarken wie Audi, die Rekordumsätze in China verzeichnen konnten.

Herausforderung Dual Circulation

Mit der zunehmenden Konzentration auf einen funktionierenden Binnenmarkt und die damit verbundene Entkoppelung von ausländischen Produkten, stellt die Volksrepublik deutsche Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die Dual-Circulation-Marktpolitik bedeutet, dass Anbieter auf dem chinesischen Markt sich auf zusätzliche Standards und Anforderungen einstellen müssen. Das Ergebnis sind steigende Kosten für Entwicklung und Produktion, wenn weitere Produktlinien eingeführt werden müssen. 37 Prozent der befragten Unternehmen sehen daher in dieser Entwicklung Risiken für ihr Chinageschäft. In der Folge plant fast die Hälfte der Unternehmen Teile ihrer Geschäftsprozesse nach China zu verlegen. Dazu gehören beispielsweise Bereiche wie Forschung und Entwicklung. VW hat diesen Schritt bereits mit seinem neuen Zentrum in der Provinz Anhui vollzogen. Weitere deutsche Unternehmen dürften in naher Zukunft folgen.

Die vollständigen Umfrageergebnisse hat die AHK China auf Deutsch, Englisch und Chinesisch auf ihrer Webseite veröffentlicht.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Vereinfachtes Chinesisch