Aus E-Mag M&A China/Deutschland 01/2014
Vor kurzem kam der chinesische Staatspräsident Xi Jinping zu einem erfolgreichen Staatsbesuch nach Deutschland. Die chinesische und die deutsche Seite beschlossen gemeinsam, die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern einen Schritt weiter zu einer umfassenden strategischen Partnerschaft auszubauen. Von jeher sind es die guten wirtschaftlichen Beziehungen, die die solide Grundlage für diese umfassende strategische Partnerschaft bilden. In ihrer Region sind China und Deutschland jeweils die größten Handelspartner füreinander. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern belief sich letztes Jahr auf 161,6 Mrd. USD. Das sind mehr als 30% des Handels zwischen China und Europa und entspricht ungefähr der Summe des Handelsvolumens zwischen China und Großbritannien, Frankreich und Italien zusammengenommen.
Es ist dabei sehr erfreulich zu sehen, dass in den letzten Jahren die Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland schnell gewachsen sind. Bis heute haben sich mehr als 8.200 deutsche Unternehmen in China angesiedelt, mehr als 2.000 chinesische Unternehmen haben in Deutschland Fuß gefasst. Spektakuläre Übernahmen, wie der Kauf von Putzmeister durch Sany Heavy Industry oder der Gabelstaplerfirma Kion durch Weichai, waren von Erfolg gekrönt. Dieses marktwirtschaftliche Verhalten der chinesischen Unternehmen ist für beide Seiten bei der Ergänzung eigener Stärken von Nutzen. Darüber hinaus leisten die chinesischen Akquisitionen einen Beitrag zur Entwicklung einer sozialeren Ökonomie und zur Beschäftigungsförderung, so dass in der deutschen Bevölkerung die Willkommensrufe lauter werden und die Unterstützung immer weiter wächst.
Zur Zeit durchläuft China umfassende, tiefgreifende Reformen, beschleunigt und forciert das neue Modell der Industrialisierung, den Ausbau der Informationstechnik, die Urbanisierung und die Modernisierung der Landwirtschaft, treibt aktiv den Aufbau der Mittel- und Westgebiete voran und setzt das strategische Konzept „einer Wirtschaftszone Seidenstraße, einer maritimen Seidenstraße“ um. Dies wird eine riesige Konsum- und Investitionsnachfrage nach sich ziehen. China wird an der Strategie der Öffnung gegenüber dem Ausland festhalten, will noch mehr deutsche Unternehmen begrüßen, die in China investieren und prosperieren, und wird weiter für ausländische Unternehmen faire Marktbedingungen und gute Investitionsbedingungen herzustellen wissen. Die chinesische Regierung ermutigt auch chinesische Unternehmen mit entsprechender Wirtschaftskraft, die „Going-Out-Strategie“ schneller umzusetzen. In Zukunft können wir in der verarbeitenden High-Tech-Industrie, im Dienstleistungssektor, beim Städtebau, bei der Energieeffizienz und dem Umweltschutz, der nachhaltigen Entwicklung und der Energiewende die Zusammenarbeit verstärken und vertiefen, zum beiderseitigen Vorteil und gemeinsamen Gewinn.
Zur Person
Shi Mingde ist chinesischer Botschafter in Deutschland. www.china-botschaft.de
Shi Mingde ist Gastautor.
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