Die Beratungsfirma Gartner schätzte die Ausgaben im Bereich IT-Technologien und digitale Plattformen in China bereits für das Jahr 2018 auf 337 Mrd. EUR; der Anteil von Software und Rechenzentrumsanlagen belief sich dabei auf 32 Mrd. EUR.
Laut Marktbeobachtern wird sich bis 2025 ein Drittel – 4,1 Mrd. – der weltweiten industriellen Internet-of-Things-Verbindungen (IoT) in China befinden. So engagieren sich auch deutsche Unternehmen wie Siemens, SAP und Bosch bei chinesischen digitalen Industrieplattformen. Die weltweit erste Open-Source-Technologieplattform für autonome Fahrzeuge, Apollo von Baidu, verfügt bereits über 130 Firmenpartner, darunter große deutsche Autobauer.
Zunehmend genutzt wird z.B. auch eine von Elektronikhersteller Haier und Alibaba in China entwickelte digitale Plattformen für Industrieanwendungen. COSMOPlat von Haier gehört zu den erfolgreichsten Plattformen des Privatsektors, die zwölf Branchen nutzen – von Textilien über Elektronik bis hin zu Keramik – und bedient nach eigener Aussage 35.000 Unternehmen mit 320 Mio. Endnutzern. Für die Optimierung der industriellen Fertigung und den Aufbau einer Industrie 4.0 sind dabei Daten zum Konsumentenverhalten von zentraler Bedeutung. Chinesische ITK-Unternehmen wie Alibaba, Tencent, Huawei und Baidu haben hier mit der Möglichkeit, auf einen riesigen Pool von Internetnutzerdaten zurückzugreifen, einen immensen Vorteil.
Im Juni 2019 hat die Volksrepublik darüber hinaus die „Konvergenzplattform Industrielles Internet für zentral verwaltete staatseigene Unternehmen“ ins Leben gerufen. Ihr gehören 289 staatseigene Betriebe an, darunter Großunternehmen wie die China State Shipbuilding Corporation, der Stahlhersteller Baosteel (der seit 2015 mit Siemens kooperiert) und Petrochemical Yingke aus der Sinopec-Gruppe. Die offizielle Formulierung der meisten der 324 chinesischen Standards für das industrielle Internet steht allerdings noch aus.
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