ERGO steigt bei Taishan ein

Der Düsseldorfer Direktversicherer wird zum zweitgrößten Anteilseigener des chinesischen Kompositversicherers und vervollständigt so sein Versicherungsangebot in China.

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Quelle: AdobeStock © Tobias Arhelger

Die ERGO-Versicherungsgruppe hat rund 25% der in Shandong ansässigen Taishan Property & Casualty Insurance für 882 Mio. CNY (ca. 110 Mio. EUR) erworben. Damit wird der Düsseldorfer Versicherungskonzern, der seinerseits Teil der Münchner Rück ist, auf einen Schlag zweitgrößter Anteilseigner des landesweit tätigen Schadens- und Unfallversicherers. Die Beteiligung, die noch unter Vorbehalt der behördlichen Zustimmung steht, wird über eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Dadurch erhält die Taishan Versicherung, die bisher im alleinigen Besitz von 12 Staatsunternehmen war, auch erstmals eine Injektion von privatem Kapital.

Die Beteiligung passt in die bisherige Positionierung von ERGO in China. Im Jahr 2005 eröffnete die Versicherung ihr Chinageschäft mit dem Aufbau von Reise- und Krankenversicherungsangeboten. Acht Jahre später wurde dieses Angebot durch ein Joint Venture mit dem staatlichen Unternehmen Shandong Asset Investment Holdings um das Lebensversicherungsgeschäft erweitert. Im vergangenen Jahr eröffnete ERGO dann sein regionales Hauptquartier in der Volksrepublik. Entsprechend kommentiert Jürgen Schmitz, Vorstandsvorsitzender von ERGO China: „Diese strategische Investition ist ein starker Einstieg in den chinesischen P&C-Markt, der unser bereits bestehendes Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft in China ergänzt. Gemeinsam mit Taishan können wir unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit stärken.“

Großes Wachstumspotential in China

Die Beteiligung der Ergo-Versicherungsgruppe an Taishan spiegelt die immer weiter zunehmende Bedeutung des inzwischen weltweit zweitgrößten Versicherungsmarktes wider. Die Grenzen des Wachstums sind dabei noch lange nicht erreicht. Einer Studie der Swiss Re zufolge werden sich die in China erwirtschafteten Versicherungsprämien von rund 500 Mrd. EUR im Jahr 2018 bis Mitte der 2030er Jahre auf rund 2 Bio. EUR vervierfachen. Darüber hinaus ist es auch ein weiteres Beispiel für die zunehmende Öffnung des chinesischen Versicherungsmarktes.

Bereits seit einigen Jahren wurden von Seiten Pekings unter anderem Beteiligungsquoten erhöht, bis im vergangenen Jahr auch im Finanzbereich Unternehmen zugelassen wurden, die sich vollständig im ausländischen Besitz befinden. Im Zuge dessen erhielt beispielsweise die Allianz als erstes ausländisches Unternehmen die Erlaubnis, eine Versicherungsgesellschaft ohne inländischen Partner zu betreiben. Folgerichtig plant der Münchner Konzern auch sein chinesisches Lebensversicherungsgeschäft, derzeit noch gemeinsam mit dem Partner CITIC betrieben, komplett zu übernehmen. Die Hannover Rück wiederum hat in den letzten Jahren mehrfach das Stammkapital ihrer chinesischen Tochter erhöht.

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