Der Immobilienriese Evergrande steht in China kurz vor dem Aus. Der Aktienkurs des Unternehmens brach erneut über zehn Prozent ein.
So haben mehrere Ratingagenturen die Bonitätsnote des Unternehmens und seiner Tochterfirmen heruntergestuft, wie aus einem Bericht des Handelsblatt hervorgeht. In der kommenden Woche kommen zudem Zins- und Tilgungszahlen auf Evergrande zu. Dementsprechend treffen staatliche Behörden Vorkehrungen, sollte das Immobilienunternehmen seinen Kreditzahlungen nicht nachkommen können. Nach Bericht von Bloomberg muss Evergrande am 23. September Zinszahlungen in Höhe von 83,5 Millionen Dollar für eine Dollar-Anleihe und 232 Millionen Yuan (36 Millionen Dollar) für eine lokale Anleihe leisten.
Am Montag besetzten rund 100 besorgte Anleger den Hauptsitz des Konzerns in Shenzhen um ihre fälligen Zahlungen einzufordern. Mehr als 300 Milliarden Dollar schuldet das Unternehmen. Kein Unternehmen weltweit in der selben Branche schuldet eine höhere Summe. Die Situation hat sich bereits in den vergangen Monaten verschärft. So sind nach Angaben des Analyseunternehmens REDD Intelligence rund 800 Bauprojekte des Immobilienhändlers noch nicht abgeschlossen. Zudem warten derzeit fast 1,2 Millionen Kunden darauf, dass sie in ihre neue Wohnung einziehen können.
Der Immobilienentwickler hat seinen Hauptsitz in Shenzhen und verkauft hauptsächlich Immobilien an Käufer mit mittleren und höheren Einkommen. Seit dem Jahr 2018 gilt die Gesellschaft als das wertvollste Immobilienunternehmen der Welt. Mittlerweile beteiligt sich die Group an Geschäften in verschiedenen Branchen, darunter gehören Landwirtschaft, Babynahrung und Solaranlagen.
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