Noch bis zum 21. März können Gebote vorgelegt werden. Dann entscheidet die US-Beteiligungsgesellschaft KKR, wer den Zuschlag für den schwäbischen Küchenspezialisten WMF erhält. Das momentan beste Angebot soll Haier vorgelegt haben. Entsprechend gilt der Haushaltsgerätekonzern aus Qingdao als Favorit im Bieterprozess. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise.
Der Kaufpreis könnte demnach zwischen 1,2 bis 1,8 Mrd. EUR liegen. Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Quartal erwartet. Für WMF sollen etwa 30 strategische und Finanzinvestoren Interesse angemeldet haben, allerdings gelte nur eine Handvoll als ernsthafte Bieter. Das Angebot von Haier sei nicht nur finanziell attraktiv, sondern der Konzern aus der ostchinesischen Provinz Shandong könne darüber hinaus auch mit dem riesigen Potenzial des chinesischen Marktes punkten.
Die Produkte von WMF sind bei der aufstrebenden chinesischen Mittelschicht in den Großstädten äußerst begehrt. 2010 wurde ein Teil der Produktion nach China verlagert. 2012 übernahm KKR die Mehrheit an dem 1853 gegründeten Traditionsunternehmen Der US-Finanzinvestor zog ein hartes Sparprogramm durch und nahm WMF von der Börse. 2014 erwirtschaftete der Hersteller von Küchen- und Haushaltswaren mit rund 6.000 Mitarbeitern einen Umsatz von über 1 Mrd. EUR.
Haier ist seit seiner Gründung im Jahr 1984 zum Weltmarktführer für Haushaltsgeräte aufgestiegen. 2014 verbuchten das Unternehmen einen Umsatz von 32,6 Mrd. USD. Erst im Januar dieses Jahres sorgte der Konzern mit der Übernahme von GE Appliances für Aufsehen. Haier legte 5,4 Mrd. USD für die Haushaltsgerätesparte des US-Mischkonzerns General Electric auf den Tisch.
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