Die Heidelberger Druckmaschinen AG (HeidelDruck) gründet in China das Joint-Venture „HeiMaster“. Mit dem chinesischen Partner Masterwork Group Co., Ltd (Masterwork) besteht bereits eine langjährige und enge Geschäftsbeziehung. So hat der in China führende Hersteller von Bogenstanzen und Heißfolienprägemaschinen 2013 das Geschäft mit Faltschachtel-Klebemaschinen der HeidelDruck übernommen. Heute unterstützt Masterwork die deutschen Partner nicht nur mit seinem Vertriebsnetzwerk, sondern ist mit 9 Prozent der Anteile seit 2019 auch Ankeraktionär von HeidelDruck.
Beherrschender Partner bei HeiMaster wird nicht die HeidelDruck sein. Mit 60 Prozent der Anteile hält Masterwork die klare Mehrheit an dem gemeinsamen Unternehmen.
HeiMaster setzt auf lokale Produktion
Das HeidelDruck Joint-Venture HeiMaster soll die Marktposition in China stärken und wird die bestehenden Standorte in Beijing, Shanghai, Shenzen, Guangzhou und Hongkong ergänzen. Dort arbeiten bereits 900 Mitarbeiter von HeidelDruck – knapp die Hälfte davon in Service und Vertrieb. Angesiedelt wird das Produktions-Joint-Ventures HeiMaster am Masterwork-Sitz im nahe Beijing gelegenen Tianjin. Hier entsteht eine gemeinsame Teilefertigung, die unter anderem Produkte des zuletzt verkleinerten Wieslocher Stammwerks der HeidelDruck übernehmen wird. Produktionsbeginn ist voraussichtlich schon 2021. Wobei alleiniger Zielmarkt China ist. Ein Export der von HeiMaster gefertigten Teile ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht geplant. Hauptkunden werden Masterwork sowie HeidelDruck selbst sein. In diesem Fall über ihre lokale Konzerngesellschaft Heidelberg Graphics Equipment (Shanghai) Co., Ltd.
HeidelDruck Joint-Venture in China im Einklang mit
„Dual Circulation“
Mit 300 Mio. Euro Umsatz ist China mittlerweile der wichtigste Einzelmarkt für HeidelDruck. Über den Einsatz von lokal gefertigten Teil soll daher auch der bestehende Produktionsstandort bei Shanghai vom erweiterten Angebot profitieren. Auch politisch ist die Gründung von HeiMaster hochwillkommen: Denn mit der Herstellung von technisch anspruchsvollen Teilen in China und für den chinesischen Markt folgt das HeidelDruck Joint-Venture der neuen Wirtschaftspolitik der „Dual Circulation“. Sie soll den chinesischen Binnenmarkt stützen und ist Teil des aktuellen 5-Jahres-Plans. Ziel ist, Chinas Wirtschaft – auch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie – weniger abhängig vom Warenexport zu machen. Vielmehr sollen die Fertigungstiefe und Wertschöpfung von Produkten innerhalb Chinas gestärkt werden.
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