Nachdem die HNA-Group ein Vehikel des Vermögensverwalters C-Quadrat für ihre Beteiligung an der Deutschen Bank genutzt hat, kauft der Konzern aus Hainan nun die Wiener Gesellschaft selbst auf. HNA wird laut Meldung von C-Quadrat über die Londoner Gesellschaft Cubic die Anteile der Hauptaktionäre erwerben und danach indirekt mehr als 98% der Aktien halten. Das chinesische Unternehmen überlegt demnach auch, anschließend einen Squeeze-Out für die restlichen 1,54% der Anteile in Streubesitz durchzuführen. C-Quadrat weist derzeit einen Börsenwert von rund 260 Mio. EUR auf.
Der Konzern aus Hainan hat mit den Großaktionären von C-Quadrat Verträge geschlossen, wonach diese Ihre Anteile an Cubic verkaufen und gleichzeitig Anteile an Cubic erwerben. Am Ende wird HNA knapp drei Viertel und die C-Quadrat-Aktionäre 25,2% an der Londoner Gesellschaft halten. Zum Zeitpunkt der Ad-hoc-Meldung von C-Quadrat verfügte Cubic bereits über fast 42% am Wiener Vermögensverwalter.
Zu den Hintergründen und Preisen für die Aktienpakete äußerten sich die beteiligten Parteien nicht. Anzunehmen ist jedoch, dass HNA plant mit Hilfe von C-Quadrat aktuelle Beteiligungen in Europa zu managen sowie künftige Transaktionen durchzuführen. So soll laut Medienberichten Alexander Schütz, Gründer und Vorstand des österreichischen Asset Managers, in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank einziehen. Die chinesische Gruppe hält mittlerweile fast 10% an dem führenden Geldinstitut in Deutschland. Vor Kurzem ist nach Medienberichten HNA auch in das Bieterrennen für die angeschlagene HSH Nordbank eingestiegen. Laut jüngsten Meldungen soll der Konzern aber sein Angebot wieder zurückgezogen haben.
C-Quadrat ist ein europaweit tätiger Asset Manager mit dem Schwerpunkt auf Absolut- und Total-Return-Fonds. Zu den Kunden zählen sowohl Privatanleger als auch institutionelle Kunden. Gegründet wurde das Unternehmen 1991 in Wien, es notiert seit 2006 an der Frankfurter und seit 2008 an der Wiener Wertpapierbörse. Die HNA Group ist u.a. in den Bereichen Luftfahrt, Infrastruktur, Immobilien, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Logistik tätig. 2016 erzielte der Konzern mit seinen 410.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 30 Mrd. EUR.
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