Die zur Joyson-Gruppe gehörige PIA Automation übernimmt die M&R Automation aus Österreich von der Beteiligungsgesellschaft Quadriga Capital. Beide Unternehmen werden in einer eigenen Geschäftseinheit zusammengefasst und gemeinsam unter dem Markennamen PIA auftreten. Die Gesellschaft wird dann mit 1.100 Mitarbeitern einen Umsatz von 220 Mio. EUR aufweisen. Die Transaktion unterliegt noch dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Zum Kaufpreis äußerten sich die beteiligten Parteien nicht.
PIA Automation wurde im Sommer 2014 für 20 Mio. EUR von der Preh GmbH übernommen. Preh war 2011 das erste Unternehmen in Deutschland, das von Joyson Electronics aufgekauft wurde. Danach entwickelte sich der erst 2004 gegründete Automobilzulieferer zum Serieninvestor. Mittlerweile gehören auch Innoventis, der Lenkradhersteller Quin sowie Technisat Automotive zum Portfolio des Konzerns aus Ningbo. In den USA erwarb man u.a. den Autosicherheitsspezialisten KSS. In der jetzt wieder aus Preh ausgegliederten PIA Automation Holding GmbH sollen künftig alle Automationsaktivitäten der Unternehmensgruppe gebündelt werden.
Mit der Übernahme von M&R Automation zielt Joyson auf eine Erweiterung des Produktportfolios im Bereich E-Mobility sowie eine Stärkung der Kompetenzen beim Thema Automatisierung und Industrie 4.0 ab. „Zusammen mit M&R Automation verfügt die neue PIA Automation-Gruppe über beste Wachstumschancen sowohl in China als auch in allen anderen wichtigen Märkten für Automationslösungen“, erklärt Jeff Wang, Gründer und Mehrheitsgesellschafter der Joyson-Gruppe anlässlich der Übernahme. Die neu geschaffene Unternehmensgruppe wird außerhalb der börsennotierten Joyson Electronics aufgestellt, in der der Konzern seine Aktivitäten „Automotive Electronics“ (Preh und die Tochter Preh Car Connect), „Automotive Components“ (Joyson Automotive und Quin) sowie „Automotive Safety“ (KSS) gebündelt hat. „Die Märkte für Automobilzulieferung und Automation folgen eigenen Zyklen und sind durch unterschiedliche Kundenanforderungen geprägt. Preh und PIA bleiben als unabhängige Schwestergesellschaften innerhalb der Joyson-Familie einander verbunden, werden ihre jeweiligen Märkte aber komplett unabhängig voneinander bearbeiten“, so Jeff Wang.
Die M&R Automation mit Sitz in Grambach bei Graz erzielte mit ihren rund 400 Mitarbeitern 2016 einen Umsatz von 70 Mio. EUR. Die Mehrheitsanteile des 1989 gegründeten Unternehmens wurden im Februar 2015 von der Quadriga Capital sowie dem Management von M&R erworben. Mit einem Anteil von 85 % stellen Lösungen für die Automobilindustrie – insbesondere für Antriebsstrang und Elektromobilität – den größten Umsatztreiber dar. Darüber hinaus sind die Österreicher in den Branchen Elektronik- und Konsumgüterindustrie sowie Medizintechnik aktiv. Im Bereich von Digitalisierung und Vernetzung des Fertigungsprozesses bietet das Unternehmen Lösungen an, die eine Steuerung und Überwachung der gesamten Produktionskette ermöglichen.
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