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Global ESG Monitor 2022 veröffentlicht

In seinem Bericht 2022 beleuchtet der Global ESG Monitor (GEM) die Umwelt-, Sozial- und Governance-Berichterstattung von 350 der wichtigsten Unternehmen weltweit.

Der GEM ist nach eigenen Angaben international führend bei der Analyse der Transparenz der ESG-Berichterstattung und veröffentlicht jährlich einen umfassenden Bericht, der die nichtfinanzielle Berichterstattung in Europa, Nordamerika, Asien und Australien analysiert.

„2022 war ein Jahr, in dem die Bedeutung von ESG-Themen dramatisch zugenommen hat“, so Michael Diegelmann, Mitbegründer des GEM. „Umwelt- und Sozialkrisen füllen täglich die Nachrichten, und die Unternehmen müssen klar kommunizieren, was sie tun und wie sie ihre Bemühungen steuern. Es werden zwar Fortschritte gemacht, aber unterm Strich sind noch zu viele große multinationale Unternehmen in ihrer ESG-Berichterstattung ungenügend. Dies wird Investoren und der Öffentlichkeit nicht verborgen bleiben.“

Für den GEM 2022 wurden 625 ESG-Berichte von 350 Unternehmen analysiert, die in Indizes von zehn großen Börsenplätzen vertreten sind. Im Laufe der kommenden Wochen werden umfassende Berichte über die einzelnen Regionen veröffentlicht werden, inklusive Deutschland. Heute wurde der globale GEM-Bericht veröffentlicht, der die vier wichtigsten kontinentalen Börsenindizes aus Europa, den USA, Asien und Australien abdeckt.

Nur wenige Unternehmen kamen in die Nähe des Spitzenwertes von 100 auf der Bewertungsskala des GEM Assay™, dem eigenentwickelten Analysemodell des Global ESG Monitor. Die weltweit höchste Punktzahl für Transparenz in der nichtfinanziellen Berichterstattung lag bei 90, die niedrigste bei 7 Punkten. Der GEM Assay™ analysiert anhand von 184 Kriterien die ESG-Berichterstattung von Unternehmen. ESG-Berichte werden auf vielfältige Weise genutzt, unter anderem als Faktor für ESG-Scores von Ratingagenturen, die von Investoren als Richtschnur für Anlageentscheidungen verwendet werden.

Vergleicht man die Transparenz der ESG-Berichterstattung über die Kontinente hinweg, so liegt die durchschnittliche Bewertung der Unternehmen in Europa bei 66 von 100 Punkten, gefolgt von 56 Punkten in Asien und 53 Punkten jeweils in den USA und Australien [1].

„Es ist keine Überraschung, dass der GEM so große Unterschiede in der Transparenz der Berichterstattung in den verschiedenen Ländern und Regionen feststellt. Es gibt immer noch keinen einheitlichen, international anerkannten Standard in der ESG-Berichterstattung, und das stellt die Unternehmen vor Herausforderungen“, erläutert Ariane Hofstetter, Mitbegründerin und Leiterin Research und Data Science des GEM. „Auch wenn wichtige Analyseinstrumente wie die Wesentlichkeitsanalyse weit verbreitet sind, ist das Ergebnis doch oft überschattet von Schönfärberei und einem geringen Maß Nachvollziehbarkeit und Verbindlichkeit.“

Taipeh

Die Untersuchung zeigt deutlich, dass europäische Unternehmen weltweit das Tempo bei der ESG-Transparenz vorgeben; so stammen acht der zehn besten Unternehmen aus Europa und zwei aus Asien. Das Unternehmen mit der höchsten Gesamtpunktzahl und somit dem transparentesten ESG-Bericht war das italienische Energieunternehmen Enel SpA.

Die GEM Top Ten

Rang                          Unternehmen                                  Index             GEM ASSAY

(von 100)

1                           Enel SpA                         EUROSTOXX            90

2                           Iberdrola SA                    EUROSTOXX            87

3                           CRH PLC                         EUROSTOXX            84

4                           Vonovia SE                      EUROSTOXX            84

5                           Industria de Diseno Textil   EUROSTOXX            81

6                           Deutsche Post AG             EUROSTOXX            80

7                           TotalEnergies SE               EUROSTOXX            78

8                           Banco Santander SA          EUROSTOXX            77

9                           Anta Sports Products          S&P 50 (Asia)          77

10                         Fubon Financial Holding      S&P 50 (Asia)          77

Über den Global ESG Monitor

Der Global ESG Monitor (GEM) ist eine einzigartige Forschungsinitiative zur Untersuchung der Transparenz in der nichtfinanziellen Berichterstattung der größten Unternehmen der Welt. Der GEM beobachtet, analysiert und berichtet über die Transparenz der nichtfinanziellen ESG-Berichterstattung unter Verwendung des GEM Assay™, eines eigenentwickelten Forschungsinstruments, das jährlich als Reaktion auf die sich verändernden Rahmenbedingungen und Entwicklungen angepasst wird.

[1] Der globale GEM Bericht deckt die relevantesten Börsenindizes aus Europa (EuroSTOXX), den USA (S&P 50); Asien (S&P 50) and Australien (ASX 50) ab.

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Die Ausgabe 3/2022 Biotechnologie 2022  der Plattform Life Sciences ist erschienen. Die Ausgabe kann bequem als e-Magazin oder pdf durchgeblättert oder heruntergeladen werden.

Schon unsere brandneue Krypto-Jahresausgabe 2022 (1. Jg., Erscheinungstermin Aug. 2022) gesehen?

Erholung in Sicht für den gebeutelten Immobilienmarkt

Nach Ansicht des europäischen Vermögensverwalters und ETF-Anbieters Tabula Investment Management Limited dürfte der erneute Fokus auf den chinesischen Immobilienmarkt, einschließlich wichtiger politischer Reformen, zu einer Erholung des Sektors führen.

Es gebe bereits Anzeichen dafür, dass das Vertrauen in den Immobilienmarkt – welcher der größte der Welt ist und nach einigen Schätzungen 25% des chinesischen BIP ausmacht – auf staatliche Interventionen reagiert, die sowohl das Angebot als auch die Nachfrage stimulieren sollen.

In den letzten Jahren hat die chinesische Regierung Maßnahmen ergriffen, um spekulative Immobilienkäufe einzuschränken und die Haftung der Bauträger zu begrenzen. Diese Maßnahmen haben in Verbindung mit den Auswirkungen von COVID zu einer inländischen Immobilienkrise geführt.

Tabula zufolge reagieren die politischen Entscheidungsträger nun aber an zwei Fronten. Auf der Nachfrageseite werden mehr Kredite für Hypotheken vergeben, und die Hypothekenzinsen sind nicht mehr an die Leitzinsen gebunden, was bedeutet, dass sie nun sinken können, ohne dass die Zentralbank ihre Leitzinsen senken muss. Auf der Angebotsseite haben sich die lokalen Regierungen eingeschaltet, um Bauträger bei der Fertigstellung von Projekten zu unterstützen, die zuvor ins Stocken geraten waren.

Tabula weist auch darauf hin, dass die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin robust sei. Es werde erwartet, dass in diesem Jahrzehnt mehr als 130 Mio. Menschen vom Land in die Städte ziehen werden (auf der Grundlage von UN-Schätzungen), während sich die Zahl der Eheschließungen, die eine wichtige Triebkraft für die Nachfrage nach neuen Wohnungen ist, voraussichtlich bei mehr als 6 Mio. pro Jahr einpendeln wird (auf der Grundlage von ceicdata.com).

Michael John Lytle, CEO von Tabula, dazu: „Die politischen Entscheidungsträger haben erkannt, dass es sich um einen primordialen Wirtschaftszweig handelt, und bereits Maßnahmen ergriffen, um die finanzielle Stabilität und das Vertrauen wiederherzustellen. Die Erholung ist im Interesse aller: frustrierter Immobilienbesitzer, Anleihegläubiger, Immobilienunternehmen und der Regierung.“

Lytle weiter:Sobald das Hindernis des COVID-Virus beseitigt ist, ist es wahrscheinlich, daß es in China eine aufgestaute Nachfrage nach Wohnraum geben wird, welche die gedrosselte Produktion der letzten Jahre, den Aufschub von Eheschließungen und die Ersparnisbildung der Verbraucher widerspiegelt. Und nachdem die Bauträger in jüngster Zeit ihre Verschuldung abgebaut haben, wird der Sektor, wenn der Aufschwung kommt, auf einer viel besseren finanziellen Basis stehen.“

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Plus bei Direktinvestitionen in China bei Q1-Q3

Investoren-Wegweiser China
Quelle: Adobe Stock; © Blue Planet Studio

Bildnachweis: Blue Planet Studio.

Der Wert ausländischer Direktinvestitionen auf dem chinesischen Festland ist in 2022 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres sollen sie um 14,4 Prozent auf 1,09 Bio. Yuan pro Jahr angestiegen sein, so das chinesische Handelsministerium. Ob die Corona Politik im letzten Quartal dämpfend wirken wird, muss sich zeigen. Von Georg von Stein

In US-Dollar ausgedrückt stieg der Zufluss bei den Investitionen laut Ministerium gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 17,4 Prozent auf 168,34 Mrd. US-Dollar. Der Dienstleistungssektor erhielt in den ersten zehn Monaten ausländische Investitionen in Höhe von 798,84 Mrd. Yuan, was einem Anstieg von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

High-Tech-Industrien verzeichneten in diesem Zeitraum einen überproportionalen Anstieg an ausländischen Direktinvestitionen um 31,7 Prozent. Insbesondere stiegen die Auslandsinvestitionen in die Hightech-Fertigung um 57,2 Prozent, während sie im Hightech-Dienstleistungssektor um 25 Prozent zulegten. Der High-Tech gesamt bleibt also stark im Fokus der Auslandsinvestoren.

Foreign Direct Investments nach China in USD (16834=163,84 Mrd. USD)

https://tradingeconomics.com/china/foreign-direct-investment

Wann man Investitionen nach China von Januar bis Oktober nach Nationen gliedert, ergibt sich für die Top-Ten-Nationen und -Regionen (gemäß dem tatsächlichen Input an ausländischem Kapital) gemäß dem chinesischen Handelsministerium ein Bild wie folgt:
Hongkong (74,65 Mrd. USD),
Singapur (4,38 Mrd. USD),
Taiwan (4,38 Mrd. USD).
0,33 Mrd. USD,
R.O.K. (4,18 Mrd. USD),
Großbritannien (3,46 Mrd. USD),
Japan (3,43 Mrd. USD),
USA (3,02 Mrd. USD),
Deutschland (2,75 Mrd. USD),
Niederlande (1,05 Mrd. USD) und
Macao (970 Mio. USD). Au die Top 10 entfielen dabei insgesamt 95% der getätigten ausländischer Investitionen im China.

Auch wenn Deutschland auf Platz acht rangiert, so seien laut Handelsministerium die Investitionen aus Deutschland doch um 95,8 Prozent stiegen, von der Republik Korea gar um 106,2 und aus dem Vereinigten Königreich im Jahresvergleich immerhin um 40,1 Prozent. Mit Spannung darf nun auf die Ergebnisse für das letzte Quartal geblickt werden.

Es wird frostig in China

China durchlebt zurzeit eine Krise mit zahlreichen Facetten, die angesichts der vielen Verstrickungen wahrscheinlich die komplexeste seit der Mao-Ära ist. Von Olivier de Berranger*

Politik, Immobilien, Gesundheit – die Risiken im Reich der Mitte

Auf politischer Ebene resultierte der 20. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in einer autokratischen Machtkonzentration. Die Geschicke der Nation liegen nunmehr in den Händen von Xi Jinping, eines einzigen Mannes, der ausschließlich von den treuesten der Getreuen umgeben ist. Die öffentliche Erniedrigung des früheren Generalsekretärs Hu Jintao, der gewaltsam vom Kongress ausgeschlossen wurde, symbolisiert dies auf ganz klare Weise. Das Konzentrieren von Macht kann funktionieren, solange es hell bleibt. Doch wenn das Licht ausgeht, kann der ganze Apparat ins Wanken geraten.

Autokrat Xi hat seine Macht weiter gefestigt

Dann wären da die Immobilien. Nachdem der Sektor zunächst von einer Krise der Immobilienentwickler getroffen wurde, fallen nun die Preise für Wohnimmobilien Monat für Monat immer weiter. Da sie knapp ein Viertel des BIP und 70% des Vermögens der chinesischen Privathaushalte ausmachen, wird das Rückgrat der chinesischen Volkswirtschaft zunehmend geschwächt.

Auf gesundheitlicher Ebene kommt auf das Land eine COVID-19-Welle von bislang unbekanntem Ausmaß zu. Die Zahl der täglich erfassten Fälle übersteigt mittlerweile die Wellen vom Januar 2020 und vom Frühjahr 2022. Zwar hat die Staatsmacht kürzlich ihre Null-Covid-Politik gelockert, doch die Logik bleibt dieselbe: radikale Maßnahmen ergreifen, sobald die ersten Fälle auftreten, ungeachtet der wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Kosten.

Stumme Statisten

Gefahr der Isolierung und gesellschaftlicher Unmut

Auf geopolitischer Ebene könnten die Bestrebungen zur Annexion Taiwans die ohnehin bereits frostigen Beziehungen zu den USA noch weiter abkühlen. Sie bergen zudem das Risiko einer Isolierung, die umso kostspieliger ist, als die chinesische Wirtschaft immer noch weitgehend auf ihre Exporte angewiesen ist.

Nicht zuletzt ist der gesellschaftliche Unmut größer als je zuvor in China. Er mag in einem Land, das unter der Knute der KPCh steht, gewiss gedämpft wirken im Vergleich zu den Unruhen, mit denen westliche Demokratien bisweilen zu kämpfen haben. Dennoch häufen sich die Bilder von Demonstrationen im Zusammenhang mit der Immobilienkrise oder der Ablehnung der Corona-Beschränkungen. In einem Land, in dem knapp 20% der Jugendlichen von Arbeitslosigkeit betroffen sind, ist das eine bedeutende Herausforderung für die Staatsmacht.

X-Tracker MSCI China

Schwächstes Wirtschaftswachstum in 40 Jahren

Auf wirtschaftlicher Ebene liegt schließlich das für 2022 erwartete Wachstum bei nur 3,3% und ist damit das schwächste der vergangenen 40 Jahre. China, der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft, verliert gefährlich an Fahrt. Wenn sich die gesundheitliche Lage weiter verschlechtert, belastet das das Wachstumspotenzial für die kommenden Quartale.

Olivier de Berranger, LFDE

Am 23. November verzeichnete der chinesische Aktienmarkt, abgebildet durch den MSCI China, ein Minus von 33% seit Jahresbeginn, während der amerikanische S&P 500 nur die Hälfte verlor (-16%) und der Euro Stoxx 50 sogar noch weniger (-6%). Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Finanzmärkte die aktuellen und noch bevorstehenden Schwierigkeiten, mit denen das Reich der Mitte zu kämpfen hat, bereits weitgehend eingepreist haben. Bevor das Land sich auf eine neue Seidenstraße konzentriert, sollte es vielleicht zunächst die Chinesische Mauer verstärken.

*) Olivier de Berranger ist CIO bei LFDE

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Senkung des effektiven Jahreszinses in China soll wirtschaftlichem Stress entgegenwirken

Akzeptanz steigt: Fast ein Drittel der deutschen Mittelständler rechnen ihre Geschäfte in China in Renminbi ab. 接受程度正在增加:几乎三分之一的德国中小型企业用人民币结算其在中国的业务。Bildquelle: Adobe Stock; © david franklin

The PBoC announced a 25bp RRR cut after signals from the State Council. The cut will apply to all large- and medium-sized banks, effective 5 Dec, while small banks are exempted given their reserve ratio has already fallen significantly below their larger counterparts.

The move will release about 500bn RMB according to the PBoC. Despite sounding cautious about inflation risks (most recently in their Q4 Report), the PBoC has to heed the State Council’s call to step up policy easing. This reinforces the fact that, when it comes to major monetary policy decisions, it is the State Council (or higher political bodies) that calls the shot.

The intention of the move is clear – to counter growing stress in the economy brought by surging COVID cases and tightening administrative controls (see below). In addition, Beijing has recently announced a slew of measures to ease funding stress of property developers.

Since the 16-point plan, onshore banks have reportedly provided over 12trn RMB credit lines to the beleaguered sector. But to turn “lines of credit” into “credit”, banks need sufficient liquidity to fill loan demand. The long-term liquidity released by the RRR cut will serve that purpose.

Row of packs yuan. Lots cash money.

Finally, China’s interbank market suffered a severe liquidity squeeze recently on surging bond yields resulting in losses for wealth management products, which sold more bonds to meet redemption that ended up pushing yields even higher. The PBoC injected liquidity to break the negative feedback loop, and the latest RRR cut should help to further restore stability.

We think the RRR cut can help to address the liquidity issues, but it is powerless to turn around the economy. Monetary (or fiscal) policy is now secondary to COVID policy in dictating short-term macro trends. With case numbers surging to levels not seen since the Shanghai lockdown and local governments stepping up administrative controls, the near-term economic outlook is growing bleak.

More worryingly, the draconian curbs have started to cause some social unrest, indicating a shift in public opinion about reopening vs. continuing lockdowns. Beijing can use this to its advantage to further policy recalibration and vaccination (which until recently has been hindered by a lack of COVID infections, leaving people with little incentive to get jabbed).

Yuan-Scheine in Druckerei
Quelle: AdobeStock
© alswart

Admittedly this is a glass-half-full view of the situation. Risks at the opposite end are equally as high. For example, the government could get cold feet about relenting control, with social jitters prompting a return to a more heavy-handed approach. While we think repeating the Shanghai-style lockdown nationwide is unlikely, the risk of selective tightening in epicenters cannot be discarded. Such a setback on reopening will inflict pain on the economy, hurt investor sentiment, and damage Beijing’s credibility as it would be seen as a major policy flip-flop.

The latest RRR cut has opened the window for more policy easing. The LPR could be lowered at upcoming rate-resets if banks heed the PBoC’s call to “pass on the savings from lower funding costs to borrowers”. The odds of more reserve ratio cuts have also increased as the economy struggles and liquidity conditions tighten ahead of the Chinese new year.

Aidan Yao

However, monetary (and fiscal) policy isn’t the reason why the economy is in distress, and therefore cannot be relied on to turn it around. The muted investors’ reaction to the RRR cut – as compared to the zealous response to the “20 COVID measures” – shows which string Beijing has to pull to dispel doom and gloom in markets.

Aidan Yao, AXA IM

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Mercedes-Benz bringt grüne ‚Panda-Anleihe‘ nach China

Mercedes-Benz erwirbt Anteile an Farasis
Quelle: Adobe Stock © Vitaly Krivosheev

Die Mercedes-Benz Group AG erweitert ihre nachhaltige Anleiherefinanzierung: Hierfür hat der Autobauer über seine Refinanzierungstochter, die Mercedes-Benz International Finance B.V., vergangenen Donnerstag erfolgreich seine erste grüne Panda-Anleihe über 500 Mio. RMB (rund 68 Mio. EUR) auf dem chinesischen Interbankenmarkt für Anleihen platziert.

Die Anleihe mit einer Laufzeit von zwei Jahren und einer Verzinsung von 2,9% war 3,1-mal überzeichnet. Der Garantiegeber ist die Mercedes-Benz Group AG. Die Platzierung der grünen Anleihe wurde von der Bank of China und HSBC begleitet.

Für das Unternehmen ist es die erste grüne Anleihe außerhalb des europäischen MarktesMercedes-Benz ist außerdem der erste Automobilhersteller, der eine grüne Panda-Anleihe in China platziert.

Die Emission der grünen Panda-Anleihe steht im Einklang mit den chinesischen grünen Anleihe-Standards und der Mercedes-Benz „Ambition 2039“.

Der Nettoemissionserlös wird an die Tochtergesellschaft Mercedes-Benz Leasing Co., Ltd. mit Sitz in China verliehen, die diese Mittel zur Finanzierung neuer Kundenleasingverträge von batterieelektrischen Fahrzeugen verwenden wird.

Bereits 2014 hat die Mercedes-Benz Group als erstes ausländisches nichtfinanzielles Unternehmen eine Panda-Anleihe emittiert. Im Jahr 2021 hat der Konzern als erstes ausländisches nichtfinanzielles Unternehmen die „Universelle Registrierung von Schuldfinanzierungsinstrumenten“ erhalten und begibt seitdem unter diesem Programm Panda Bonds.

Seit 2014 hat das Unternehmen insgesamt 35 Tranchen mit einem Gesamtbetrag von 81 Mrd. RMB (rund 11 Mrd. EUR) emittiert und damit die Entwicklung des Panda-Anleihenmarktes gefördert.

ie grüne Panda-Anleihe ist nicht nur eine effektive Erweiterung der nachhaltigen Geschäftsstrategie von Mercedes-Benz, sondern auch eine neue grüne, nachhaltige Emission speziell für den chinesischen Markt. Gleichzeitig spiegelt die grüne Panda-Anleihe die Offenheit und Innovationskraft des chinesischen Kapitalmarktes in ESG-Sektoren wider.

Titelfoto: AdobeStock_294212696
Foto 2 und 3: @ Mercedes-Benz Group AG

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Demonstrationen in China eskalieren weiter

China : In Shanghai haben nach Medienberichten Hunderte gegen die strikte Null-Covid-Politik demonstriert. Neu: Dabei forderten sie auch den Rücktritt von Staats- und Parteichef Xi.

In einem Land ohne Meinungs- und Pressefreiheit für solch eine Forderung einzustehen, kann lebensgefährlich sein. Menschen fordern Freiheit und ein Ende der Lockdowns im Rahmen der sog. Null-Covid-Politik – die ohnehin nicht funktionierte.

Derartige Proteste und offen gezeigte kritische Äußerungen gegen Staats- und Parteichef Xi und seine Kommunistische Partei sind vergleichsweise neu – sie sind äußerst gefährlich: In China gibt es schließlich keine Meinungs- und Pressefreiheit. Jede/r Teilnehmende muss auch im Anschluss mit ‚Konsequenzen‘ rechnen.

Auch in anderen Städten in China sei es in der Nacht zu Protesten gegen die Corona-Maßnahmen, berichtet u.a. die tagesschau. Videos über Demonstrationen tauchen in sozialen Netzwerken auf, allerdings nicht lange: Binnen kurzer Zeit sind sie auch schon wieder gelöscht. Die chinesischen Zensoren sind aufmerksam. In Nanjing hielten Menschen ein weißes Blatt in die Luft – stiller Protest gegen die alltägliche Zensur –, doch auch diese Videos sind inzwischen nicht mehr auffindbar.

In Urumqui kamen am Donnerstag selbst nach offiziellen Angaben zehn Menschen bei einem Wohnungsbrand ums Leben. Feuerwehr und Rettungskräfte konnten aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen nicht zur Unglücksstelle durchdringen bzw. wurden davon abgehalten. Viele unangenehme Zeugen des Unglücks sind die logische Folge.

China verzeichnete inzwischen den vierten Tag in Folge einen neuen Tagesrekord an Neuinfektionen: Null-Covid ist inzwischen null-effektiv. Findet ein Corona-Ausbruch statt, sind Ausgangsbeschränkungen, Reiseverbote und Massentests die Konsequenz. Über drei Monate schon versucht der chinesische Machtapparat diese Strategie: Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis dieses unhaltbare Konzept final implodiert.

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Shanghai will mit neuem Medizincluster internationale Unternehmen anziehen

Im Rahmen der International Biopharma Industry Week Shanghai wurde auch eine neue internationale Produktionsbasis für medizinische Geräte eröffnet. Ihr Standort ist die Pilot-Freihandelszone von Shanghai. Die Basis zeigt Chinas Bemühungen, Unternehmen aus dem Ausland und ihr Knowhow in High Tech Industrie ansiedeln zu wollen. Von Georg von Stein

Mit der neuen Basis will man ein „erstklassiges Ziel“ für internationale Hersteller intelligenter medizinischer Geräte schaffen. Die zugehörige Pudong New Area soll damit

Bild1_Medizincluster-Waigaoqiao
https://www.ftz-shanghai.com/About_FTZ/general-planning/

auch ein biomedizinisches Industriecluster von Weltklasse beherbergen. Angesiedelt ist der Kernbereich der neuen Basis im Biomedizin-Industriepark Waigaoqiao und besteht aus

  • einem internationalen Ausstellungs- und Handelszentrum für medizinische Geräte
  • einem U-Lab-Labor für die gemeinsame Nutzung von Biomedizin
  • einem großen Innovationszentrum für Gesundheit und
  • einem Zentrum für Biowissenschaften

Weitere Unterbereiche will man dann noch in der Zollverschlusszone des Hafens Waigaoqiao und der Zollverschlusszone des Flughafens Pudong errichten.

Bild2_Medizincluster-Waigaoqiao
https://de.set-up-company.com/shanghai-ftz-ushered-1.8-million-new-enterprises.html

Das angestrebte Ziel ist dabei ehrgeizig: Bis 2030 soll die Basis mehr als 100 führende Unternehmen ansiedeln. Der Fokus ist dabei weitgefasst: von den Bereichen Handel, Forschung und Entwicklung über Produktion bis hin zu technischen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Herstellung intelligenter medizinischer Geräte.

Bereits heute nutzen 838 Unternehmen, die auf biologische Arzneimittel und medizinische Geräte spezialisiert sind, die Waigaoqiao Bonded Area., darunter auch große Hersteller. 2021 soll das zusammengenommene Betriebsergebnis der Unternehmen 248,4 Mrd. Yuan (34,69 Mrd. USD) betragen haben. Etwa 27 Prozent der importierten Medizinprodukte Chinas und 38 Prozent der Medizinprodukte werden offiziellen Angaben zufolge im Hafen von Waigaoqiao umgeschlagen.

Flugauto nimmt Demobetrieb in China auf

Das Beijing Institute of Technology oder BIT und das BIT Chongqing Innovation Center und Cool High Technology (Beijing) Co haben im November gemeinsam ein bemanntes zweisitziges Flugauto vorgestellt. Es ist Vorbote eines hoch interessanten Marktes für Investoren. Von Georg von Stein

Fliegende Autos hatte man früher als eine Art Science Fiction in einem James Bond Film gesehen. Sie schienen Mobile einer fernen Zukunft sein. Jetzt bewegen sich die Gefährte für die Mobilität auf der Straße und in der Luft in Richtung Marktreife. Das neue chinesische Split-Flugauto besteht hauptsächlich aus drei Teilen – dem autonomen vertikal startenden und landenden Flugzeug, dem intelligenten Cockpit und dem Auto-Chassis. Dieses dreidimensionale System wird Menschen und Fracht transportieren. Der in China vorgestellte Prototyp des autonomen senkrecht startenden und landenden Auto-Flugzeugs besitzt ein maximales Startgewicht von 650 Kilogramm und kann 280 Kilogramm Proviant transportieren.

Bild1_Flugauto-Demobetrieb-China
Das erste bemannte zweisitzige intelligente Split-Flugauto der Welt debütiert. [Foto/liangjiang.gov.cn]
Seinen Demobetrieb wird das Flugmobil in der nationalen Pilotzone der „Internets of  Vehicles“ und im Pilotgebiet der Zivilluftfahrt der Liangjiang New Area in Chongqing aufnehmen. Die Forschung für das Flugauto haben Xiang Chang von der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften und sein Team erbracht.

Hohe Investitionen in Flugautomarkt

In den Flugautomarkt wird denn auch bereits kräftig investiert. So hat HT Aero, der Flugauto-Ableger des chinesischen Elektroauto-Herstellers Xpeng, im Rahmen seiner Serie-A-Finanzierungsrunde mehr als eine halbe Mrd. USD von Investoren eingenommen, darunger neben Xpeng selbst auch die IDG Capital und 5Y Capital.

Bild2_Flugauto-Demobetrieb-China
https://asia.nikkei.com/Business/Aerospace-Defense/Asian-flying-cars-aim-to-soar-over-walls-of-global-regulation

Xpeng will ab 2024 elektrische Flugautos auf den Markt bringen. Aber auch andere Anbieter der chinesischen Autobranche tummeln sich auf dem Flugautomarkt, so z.B.  arbeiten Geely Terrafugia  an eVTOL und auch Volkswagen evaluiert die Technologie in China. In Europa arbeitet beispielsweise das slowakische Unternehmen Klein an einem Auto, das bis zu 1000 Kilometer weit fliegen kann. Dessen erster kommerzieller Einsatz steht sogar schon fest. In Deutschland entwickelt die Carplane GmbH mit Sitz am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg am Flugauto Carplane, dessen Preis anfangs bei 200.000 Euro liegen soll,  bei einer Serienfertigung aber deutlich unter 100.000 Euro sinken.

Wieder mehr chinesische Firmenübernahmen in Europa

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Bildnachweis: © ink drop – stock.adobe.com, Travel mania – stock.adobe.com.

Nach dem pandemiebedingten Einbruch bei den chinesischen Firmenübernahmen in Europa im Jahr 2020 hat sich die Zahl der Transaktionen im Jahr 2021 wieder erhöht: von 132 auf 155. Auch das Transaktionsvolumen stieg: der Wert der Beteiligungen und Übernahmen hat sich von 1,5 auf 12,4 Milliarden US-Dollar mehr als verachtfacht. VON GEORG VON STEIN

Chinesische Firmenübernahmen in Deutschland steigen von 28 auf 35

Auch in Deutschland traten chinesische Investoren wieder häufiger in Erscheinung: Nachdem 2020 nur 28 Transaktionen chinesischer Unternehmen gezählt worden waren, gab es 2021 immerhin 35 derartige Beteiligungen oder Übernahmen. Das Investitionsvolumen stieg von 0,4 auf 2,0 Milliarden US-Dollar. Nicht enthalten sind in dieser Summe Risikokapitalinvestitionen in deutsche Startups in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021, bei denen chinesische Unternehmen als Teil internationaler Investorengruppen aktiv waren.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland und Europa untersucht.

„Chinesische Unternehmen bleiben bei ihren Investitionen in Europa insgesamt noch zurückhaltend“, beobachtet Yi Sun, Partnerin und Leiterin der China Business Services in der Region Europe West bei EY. „Dazu trägt zum einen nach wie vor die Pandemie bei, die auch 2021 noch zu Beeinträchtigungen führte – auch wegen Eindämmungsmaßnahmen wie Reisebeschränkungen, strengen Quarantäne Regeln für Personen, die aus dem Ausland nach China reisen und Lockdowns sowohl in Europa als auch in China selbst. Die meisten chinesischen Unternehmen, die schon im Ausland Firmen übernommen haben, haben sich in den letzten Jahren eher damit beschäftigt, die Restrukturierung in Europa voranzutreiben als weiter zu expandieren – besonders in den Sektoren Automobilzulieferer und Maschinenbau.“

Ebenfalls dämpfend wirkten sich nach Suns Einschätzung die inzwischen hohen Hürden für ausländische Beteiligungen gerade in bestimmten kritischen Branchen sowie die zunehmende Konkurrenz durch kapitalstarke Finanzinvestoren aus. „Die Kaufpreise auf dem M&A-Markt sind zuletzt stark gestiegen – in einigen Fällen wollten die chinesischen Interessenten da nicht mehr mitgehen. Besonders die börsennotierten chinesischen Unternehmen fürchten, mit teuren Zukäufen den eigenen Aktienkurs unter Druck zu setzen“, so Sun. „Zudem besitzen einige der potentiellen Übernahmekandidaten Produktionsstätten oder R&D-Zentren in den USA. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass eine Ablehnung durch das Committee on Foreign Investment in the U.S. (CFIUS) befürchtet wird – und potenzielle chinesische Bieter gar nicht erst eingeladen werden.“

Nachlassendes Interesse an Industrieunternehmen

Nach wie vor entfallen auf klassische Industrieunternehmen die meisten Deals – gerade in Deutschland: 12 der 35 Transaktionen in Deutschland und 30 der 155 Transaktionen in Europa fanden im Industrie-Sektor statt.

Allerdings ist deren Zahl rückläufig: 2020 waren europaweit noch 36 Industrietransaktionen gezählt worden. „Nach wie vor besteht bei chinesischen Investoren Interesse an europäischen Automobilzulieferern oder Maschinenbauern – allerdings inzwischen eher in den Subsektoren Elektromobilität, Autonomes Fahren und High Tech-Materialien“, sagt Sun.

Ein deutlich gestiegenes Interesse macht Yi Sun aber an anderer Stelle aus: „Chinesische Private Equity Fonds und Risikokapitalgeber werden immer aktiver. Gerade in Deutschland gab es im vergangenen Jahr einige sehr große Investitionen in Startups, an denen chinesische Investoren maßgeblich beteiligt waren. Neben deutscher Ingenieurskunst ist zunehmend ECommerce-Kompetenz gefragt.“

Auf High Tech/Softwareunternehmen entfielen im vergangenen Jahr europaweit 27 Transaktionen (Vorjahr: 20). „Wir sehen ein gestiegenes Interesse etwa an Spieleentwicklern und Softwareprogrammierern. Gerade der aktivste chinesischer Investor vergangenen Jahr, Tencent, hat sich zuletzt in diesem Segment stark engagiert“, beobachtet Sun.

Gestiegen ist auch die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen im Bereich Gesundheit: von 16 auf 26 Transaktionen.  „Der Gesundheitssektor – ob Pharma, Biotech oder Medizintechnik – wird zunehmend zu einem der wichtigsten Zielsektoren chinesischer Unternehmen, weil es in diesem Sektor einen großen Nachholbedarf in China gibt, insbesondere bei der Forschung und Entwicklung.“

Großbritannien löst Deutschland als Top-Ziel in Europa ab

Die meisten Transaktionen bei Firmenübernahmen wurden im vergangenen Jahr in Großbritannien verzeichnet. Mit 36 Übernahmen und Beteiligungen liegt Großbritannien knapp vor Deutschland (35 Transaktionen) und deutlich vor den drittplatzierten Niederlanden (13).

Im Vorjahr war die Reihenfolge an der Spitze noch umgekehrt: 2020 lag Deutschland mit 28 Transaktionen vor Großbritannien mit 21 Deals.

„In dem Maß, wie sich das Interesse chinesischer Investoren weg von klassischen Industrieunternehmen hin zu Technologie-, Software- und Medienunternehmen entwickelt, gewinnt der Zielmarkt Großbritannien an Bedeutung“, sagt Sun. Sie ist allerdings überzeugt, dass Deutschland für chinesische Investoren ein attraktiver Markt bleibt: „Viele chinesische Unternehmen haben gute Erfahrungen mit ihren Investitionen gerade in Deutschland gemacht. Zudem gibt es inzwischen auf vielen Ebenen enge und belastbare Verbindungen zwischen China und Deutschland. Wir werden in den kommenden Monaten weitere chinesische Transaktionen in Deutschland sehen – vor allem, wenn die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft nachlassen“, erwartet Sun.

Die europaweit größte Investition war im vergangenen Jahr der Verkauf der Haushaltsgeräte-Sparte von Philips an die Investmentfirma Hillhouse Capital mit Sitz in Hong Kong für 4,4 Milliarden US-Dollar.

Die zweitgrößte Transaktion war die Übernahme des britischen Entwicklerstudios Sumo Digital durch Tencent für 1,1 Milliarden US-Dollar, gefolgt von der Übernahme des dänischen Kühlcontainer-Herstellers Maersk Container Industry durch China International Marine Containers für ebenfalls 1,1 Milliarden US-Dollar.

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China: Null Chance auf Null Covid?

Die Zahl der Covid Fälle in China steigt, der Optimismus nach der Inflation schwindet, aber Anleger sind immer noch vorsichtig auf eine Erholung bis zum Jahresende eingestellt. Ein Marktkommentar von Neil Wilson

Das erneute Auftreten von Covid Fällen und Sperrungen, die sich über das ganze Land erstrecken und mehr Menschen betreffen als jemals zuvor seit der Ausbreitung von Covide, lässt die Hoffnungen auf eine rasche Erholung im nächsten Jahr sicherlich schwinden, was wiederum die Sorgen über eine weltweite Rezession im nächsten Jahr verstärkt – unabhängig davon, ob Covid dann weiter ein Thema sein wird oder weniger.

Chinesische Technologiewerte gaben in Hongkong stark nach. Die europäischen Aktien eröffneten uneinheitlich, aber Öl- und Grundstoffwerte führten den FTSE 100 zu einigen ordentlichen Gewinnen: Shell +3%, Harbour Energy +4% und BP +5% im frühen Handel.

Die Wall Street schloss am Montag niedriger, wobei der S&P 500 um 0,4% und die Nasdaq um 1% nachgaben. Eine 6%ige Rallye bei Disney sorgte dafür, dass der Dow Jones die Sitzung fast unverändert beendete. Zoom fiel nachbörslich aufgrund schwacher Prognosen für das vierte Quartal, obwohl das Unternehmen im dritten Quartal sowohl bei der Umsatz- als auch bei der Gewinnspanne zulegen konnte. Die durch die Feiertage verkürzte Handelswoche brachte nicht viel Schwung in die Kurse, wobei die Erholung von den Tiefstständen Mitte Oktober am 61,8%-Retracement des S&P 500 – wo wir am vergangenen Mittwoch ein kurzfristiges Hoch ausgemacht hatten – ein wenig nachließ.

Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, sagte, die Auswirkungen von Zinserhöhungen „sind viel größer als das, was uns der Leitzins sagt … es wird wichtig sein, sich dieser Lücke zwischen dem Leitzins und der Anspannung auf den Finanzmärkten bewusst zu bleiben. Wird sie ignoriert, besteht die Gefahr einer zu starken Straffung“.

Ein bisschen dovish…? Ich weiß nicht, ich denke, wir können einigen dieser Teeblätter viel zu viel Aufmerksamkeit schenken. Die Präsidentin der Fed von Cleveland, Loretta Mester, meinte hingegen, es sei jetzt an der Zeit, eine Verlangsamung der Zinserhöhungen in Betracht zu ziehen: „Ich denke, es ist sinnvoll, dass wir das Tempo der Zinserhöhungen ein wenig verlangsamen“, sagte sie. „Wir werden den Leitzins immer noch anheben, aber wir sind jetzt an einem vernünftigen Punkt angelangt, an dem wir die Geldpolitik sehr überlegt gestalten können.“

EZB gespalten

Der österreichische Zentralbankchef Robert Holzmann, ein Falke, sprach sich für eine dritte Anhebung um 75 Basispunkte im Dezember aus, da er keine Anzeichen für eine Abschwächung der Kerninflation sehe. Chefvolkswirt Philip Lane sagte erst gestern, dass 75 Basispunkte nicht in Frage kämen… wir können uns also auf ein geteiltes Votum im nächsten Monat gefasst machen… aber es scheint immer noch wahrscheinlich, dass die EZB eher zu wenig als zu viel tun wird, zumal EZB-Präsidentin Christine Lagarde glaubt, dass eine Rezession die Inflation nicht auf das Zielniveau senken wird – warum also die Dinge noch schlimmer machen, wenn es die Inflation nicht senkt?

Die gewichtete mediane Inflationsrate der Bank of Japan stieg im Oktober auf einen Rekordwert von 1,1%, was auf die Kerninflationswerte der letzten Woche aufbaut und auf einen zunehmenden Preisdruck hinweist. Der USDJPY ist leicht auf 141,68 zurückgegangen, nachdem er gestern aufgrund der breit angelegten USD-Stärke auf den höchsten Stand seit über einer Woche gestiegen war. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass ein Anstieg der Inflation die BoJ davon abhalten wird, ihre ultralockere Geldpolitik fortzusetzen.

Cathie Wood … kauft natürlich immer noch und verdoppelt auf Busted Flushes. ARK-Fonds haben nach dem FTX-Kollaps Coinbase und andere Krypto-Aktien zugelegt. COIN ist im letzten Jahr um über 83% gefallen und fiel gestern um weitere 9%… Timing. Inzwischen Bitcoin meandert weiterhin unter $16k. Genesis erklärt derweil, dass es keine Pläne habe, Konkurs anzumelden, obwohl es Berichten zufolge kurz davor stand, dies zu tun.

Der Ölpreis erholte sich am Dienstag nach einem wilden Ritt am Montag inmitten von Berichten, die später kategorisch widerlegt wurden, dass die OPEC eine Erhöhung der Produktion um bis zu 500.000 Barrel pro Tag erwäge. Möglicherweise war dies ein Versuchsballon, um zu sehen, wie die Reaktion ausfallen würde? Die Abwärtsbewegung gestern Nachmittag aufgrund des WSJ-Berichts war heftig, scheiterte jedoch am Tiefststand von Ende September. Obwohl es sich hierbei um eine durch die Nachrichten ausgelöste Bewegung handelte, ebnet die Ablehnung den Weg für einen weiteren Anstieg in Richtung der 50er-Linie bei 91,50 $.

Neil Wilson 
Chief Market Analyst 

Website: www.finaltotrading.com 
Twitter:   @marketsneil
Linkedin: https://www.linkedin.com/company/finalto-group 

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China : Schlüsselfaktoren des Wachstums auf nicht mehr tragfähigem Niveau

Während viele im Westen China nach wie vor als einen stetig wachsenden wirtschaftlichen Riesen betrachten, sprechen die Zahlen eine ganz andere Sprache – von Gerwin Bell*

Das persönliche Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Chinas, bei dem es um die Verbesserung der wichtigsten Beziehungen der Welt ging, ist als leicht positiv zu bewerten, insbesondere nachdem Xi auf dem Parteikongress im letzten Monat seine Macht in einem Maße konsolidiert hat, wie es seit dem Vorsitzenden Mao nicht mehr der Fall war.

Der Umgangston während des Treffens war neutral und beide Seiten riefen dazu auf, angesichts der instabilen internationalen Situation Spannungen abzubauen.

Als Reaktion auf den Einbruch des chinesischen Immobiliensektors kündigte die Regierung in Peking 16 Maßnahmen an, die den Liquiditätsengpass der Bauträger beheben und die Anzahlungsbeschränkungen für Hauskäufer lockern sollen. Viele der Änderungen werden wahrscheinlich die im letzten Jahr verhängte Politik der „drei roten Linien“ rückgängig machen, die den Kollaps beschleunigt hatten.

Hatte auf dem G-19-Gipfel ausgiebigen Gesprächsbedarf: Joe Biden

Offen bleibt, ob die Förderung der Immobilienkreditvergabe die Nachfrage der privaten Haushalte nach Immobilien verbessern wird, wenn das Vertrauen in diese Anlageklasse auf dem Tiefpunkt ist. Sollten die angekündigten Maßnahmen den Rückgang der Immobilienpreise nicht aufhalten können, ist mit weiteren fiskalischen Anreizen zu rechnen, wie z.B. Programme für den sozialen Wohnungsbau, die durch eine Ausweitung der Geldmenge finanziert werden.

Während viele im Westen China nach wie vor als einen stetig wachsenden wirtschaftlichen Riesen betrachten, sprechen die Zahlen eine ganz andere Sprache. Auch wenn die allgemeine Verlangsamung des Wachstums erwartet wurde, widerspricht die Zusammensetzung des Wachstums dem Ziel der Wiederherstellung des Gleichgewichts. Die Investitionen übertreffen nach wie vor den Konsum und die Tendenz zu höherem Konsum ist ins Stocken geraten, so dass das weitere Wachstum erneut einen Beitrag der Auslandsnachfrage erfordert. Das zeitgleiche Auftreten des erwarteten Wachstumsrückgangs und die Trendwende beim Rebalancing ist ein besorgniserregender Trend.

Kann Präsident Xi sämtliche aktuellen Probleme weglächeln?

Dieser zeigt, dass die Schlüsselfaktoren des Wachstums zum Stillstand gekommen sind oder ein nicht mehr tragfähiges Niveau erreicht haben. Am deutlichsten wird dies am starken Rückgang der Geburtenrate in China, da eine höhere Abhängigkeit von Kapital und Produktivität erforderlich ist, um eine bestimmte Wachstumsrate aufrechtzuerhalten.

Viele Beobachter stellen jedoch fest, dass China den Punkt der Überinvestition erreicht haben könnte, da es jetzt mehr investiert als andere Länder, um das gleiche Wachstum zu erzielen, und – was besonders wichtig ist – mehr als die Länder, die sich aus der Phase des mittleren Haushaltsvolumens lösen konnten. Auf jeden Fall begrenzt die derzeitige Schuldenquote Chinas von über 300% des BIP jeden künftigen Investitionsimpuls.

Gerwin Bell

Daher haben wir unsere Prognose zum BIP-Wachstum für dieses Jahr auf 3% und für 2023 auf 5,7% gesenkt, wobei wir darauf hinweisen, dass die letztgenannte Schätzung größtenteils auf statistische Eigenheiten zurückzuführen ist und der kurzfristige Wachstumspfad sehr unsicher bleibt. Wir haben auch unsere Inflationsprognose für China gesenkt von 2,8 auf 2,0% für das vierte Quartal 2022 und von 1,8 auf 1,3% für das vierte Quartal 2023 in Anbetracht der schwächeren Aussichten für das BIP-Wachstum und die Aktienkurse.

*) Gerwin Bell ist Lead Economist Asia bei PGIM Fixed Income

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