M&A in China – auch für den gehobenen Mittelstand?

Frage der Finanzierung

Für Infrastruktur- und Fertigungsindustrien ist auch die Frage nach der Finanzierung vorrangig zu lösen. Das chinesische Wirtschaftswachstum basiert nämlich zu einem wesentlichen Teil auf Investitionen. Die Rückzahlung der dafür aufgenommenen Kredite ist insbesondere bei Infrastrukturprojekten nicht immer gewährleistet. Die Aufmerksamkeit ist besonders der kritischen Schuldenlage auf lokaler Ebene zu richten, die angesichts niedriger Schuldenlast der Zentralregierung und hoher Devisenreserven oft in den Hintergrund gedrängt wird. Die Kreditvergabe über Banken – insbesondere über das ausgeprägte chinesische Schattenbankensystem – ist oft zu unkontrolliert. Dies sieht auch die chinesische Zentralbank so: „It’s not that there is no money, it’s that the money is not in the right places“ – so ein offizielles Statement zur Liquiditätsklemme auf dem Interbankenmarkt.

Fazit

Wer die Globalisierung seines Geschäfts plant, der kommt an China nicht vorbei – M&A ist dabei weiterhin der Königspfad. Der ist teuer und zeitaufwändig. Wer diesen Weg aber mit richtigem Augenmaß plant, hat nicht nur den Erfolg in China, sondern ein wesentliches Tor zur Welt erobert.

 

Zur Person

Prof. LucksProf. Dr. Kai Lucks ist Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions e.V. www.bm-a.de

Für weiterführende Informationen über Prozesse, Beispiele und kulturellen Wandel ist auf das Buch zu verweisen: Kai Lucks (Hrsg.) M&A in China – Praxisberichte und Perspektiven. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt 2006.

Prof. Dr. Kai Lucks ist Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions e.V.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Vereinfachtes Chinesisch