Bereits seit 2019 kooperieren der Stuttgarter Autohersteller und der chinesische Batterieproduzent im Rahmen einer Nachhaltigkeitspartnerschaft. Im Zuge der bisherigen Vereinbarung stellen sie gemeinsam Akkuzellen her, die mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen arbeiten. Um die Zusammenarbeit noch weiter zu vertiefen, erwirbt Mercedes-Benz jetzt drei Prozent der Anteile an Farasis. Der Einstieg erfolgt im Rahmen des Farasis-Börsengangs. Über die genaue Höhe des für eine derartige Transaktion nötigen Millionenbetrags wurde nichts verlautbart.
Als Teil der Vereinbarung wird voraussichtlich Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG und verantwortlich für Daimler Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO, Teil des Aufsichtsrats von Farasis. Sie enthält darüber hinaus auch Klauseln, die es Farasis ermöglichen könnten, frühzeitig Lieferant für die nächste Generation der EQ-Elektromodelle zu werden. Dazu müsste Farasis allerdings eine Reihe von nicht näher erläuterten Vorbedingungen erfüllen.
Die Farasis Energy (Ganzhou) Co., Ltd. beschäftigt weltweit ca. 3.500 Mitarbeiter und spezialisiert sich auf die Entwicklung und Fertigung von Lithium-Ionen-Batterie-Technologien. In China wird an den Standorten Ganzhou und Zhenjiang gefertigt, internationale Produktionsstandorte sind in Planung und Bau.
Darunter ist auch ein Werk in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt mit mindestens 600 geplanten Arbeitsplätzen, das voraussichtlich Ende 2022 den Betrieb aufnehmen wird. Beitreiber des Werkes wird die neu gegründete Tochterfirma Farasis Energy Europe sein, die mehr als 600 Millionen Euro in das neue Werk investiert.
Der Einstieg von Mercedes-Benz soll daher auch einen Beitrag leisten, dem Batteriehersteller Planungssicherheit für den weiteren Auf- und Ausbau seiner Fertigungskapazitäten zu bieten.
Ambitionierte Ziele bis 2039
Aber Mercedes-Benz erwirbt die Anteile an Farasis nicht nur, um einen strategischen Partner enger zu binden. Vielmehr ist die Beteiligung auch ein Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung der 2019 verkündeten „Ambition2039“. Mit ihr hat der Autobauer sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2039 vollständig CO2-neutral zu werden. Dies gilt sowohl für die Produktion als auch die gesamte Neuwagen-Flotte. Partner und Zulieferer müssen sich ebenfalls verpflichten, möglichst umweltfreundlich zu produzieren. Dementsprechend wird auch das Farasis-Werk in Sachsen-Anhalt von Beginn an CO2-neutral arbeiten.
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