Midea meldet den Abschluss der Akquisition von Kuka. Nach Eintritt sämtlicher Vollzugsbedingungen wurde das Übernahmeangebot am 6. Januar abgewickelt. Der börsliche Handel mit den eingereichten Kuka-Aktien wurde bereits vier Tage zuvor eingestellt. Insgesamt verfügt der Haushaltskonzern aus Foshan nun über fast 95% der Aktien des Augsburger Robotik- und Automationspezialisten. Dafür musste der Käufer insgesamt mehr als 4,5 Mrd. EUR auf den Tisch legen.
Die Transaktion ist der bislang größte M&A-Deal eines chinesischen Investors in Deutschland. Der Kauf war in der Öffentlichkeit zuletzt umstritten. Von Politik und Medien wurden Befürchtungen vorgebracht, dass deutsche Spitzentechnologie und Know-how nach China abwandern könnten. Kritik äußerte vor allem Vizekanzler Sigmar Gabriel. Sein Wirtschaftsministerium konnte jedoch keine Hindernisse für die Transaktion finden. Nur ein Verstoß gegen staatliche Sicherheitsinteressen hätte ein Verbot des Deals ermöglicht. Nach dem Verkauf der nordamerikanischen Kuka-Flugzeugsparte hatten auch die US-Behörden Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) und Directorate of Defense Trade Controls (DDTC) mit Blick auf die Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten keine Bedenken mehr und gaben den Kauf kurz vor dem Jahreswechsel frei.
Midea wurde 1968 in der Provinz Guangdong gegründet und verfügt über mehr als 200 Tochtergesellschaften. Der Gesamtumsatz des Haushaltgerätekonzerns belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf umgerechnet 18,7 Mrd. EUR. Midea beschäftigt weltweit rund 100.000 Mitarbeiter. Die Kuka AG mit Sitz in Augsburg ist führend in der Herstellung von Industrierobotern sowie in der Entwicklung von automatisierten Produktionsprozessen. Das Unternehmen erzielte mit seinen 12.000 Mitarbeitern zuletzt einen Umsatz von rund 3 Mrd. EUR.
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