Aus E-Mag M&A China/Deutschland 1/2015
Wie professionell chinesische Privatunternehmen mittlerweile bei Cross-Border-Transaktionen agieren, zeigt die Übernahme von Schumag durch Meibah International. Für den Aachener Präzisionsteilehersteller eröffnen sich damit neue Perspektiven.
Umweltfreundliches Fahren ist in China ein großes Thema. Seit dem Juli 2013 etwa müssen mit Dieselmotoren betriebene neue LKW schärfere Emissionsnormen erfüllen. Damit wächst auch die Nachfrage nach Common Rail Diesel-Einspritzsystemen, wie sie das Unternehmen Hangzhou Meibah Precision Machinery fertigt. Und weil Meibah sein Leistungsspektrum durch den Einstieg beim Automobilzulieferer Schumag AG in Aachen nun noch einmal erweitert hat, kann dieses Potenzial sogar noch besser ausgeschöpft werden. Gleichzeitig winken auch dem deutschen Unternehmen neue Zukunftsperspektiven. „Wir verfügen über ein ausgeprägtes Know-how bei der Herstellung von Präzisionsteilen für Diesel-Einspritzsysteme, für die wir den Markt in China jetzt noch besser erschließen können“, sagt Dr. Johannes Ohlinger, Vorstand der Schumag AG.
Marktchancen erkannt
Die Transaktion ist ein weiteres Beispiel für das beständige Interesse privater Firmen aus China am deutschen Mittelstand. „Mit dem Know-how deutscher Zulieferer vergrößern private chinesische Unternehmen ihre Chancen, lokale Marktpotenziale zu erschließen“, sagt Dr. Martin Grün, Geschäftsführer der auf M&A-Beratung spezialisierten Gruen Advisors GmbH und Financial Advisor der Meikai Gruppe bei der Schumag-Transaktion. Die in Tonglu nahe Shanghai ansässige Meibah gehört zur chinesischen Meikai Gruppe, deren Alleineigentümer und CEO der Unternehmer Miaocheng GUO ist. Der heute 70-jährige Selfmademan hatte in seiner Heimat frühzeitig die Marktchancen für Zulieferer der Autoindustrie erkannt und will nun mit dem Zukauf die Position seiner Firmengruppe weiter stärken.
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