Fosun stieg vor einigen Wochen bei KTG Agrar ein und machte kurz darauf Schlagzeilen mit einer Mehrheitsbeteiligung an der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Nun legt die chinesische Beteiligungsgesellschaft überraschend ein Übernahmeangebot für die BHF-Bank vor. Aktuell ist der Anteil an der BHF-Bank auf 28,6% begrenzt, was den Durchgriff auf die Geschäftspolitik erschwert.
Bereits im Juni wurde in den Medien über einen Streit unter den Aktionären der BHF-Bank berichtet, denn nicht alle Eigentümer waren mit dem Abgang von Vorstandssprecher Robens einverstanden. Fosun hatte sich auf die Seite von Robens gestellt und den Schritt hart kritisiert. Robens hat sich Finanzkreisen zufolge mit Aufsichtsratschef Leonhard („Lenny“) Fischer überworfen. Seine Nachfolge soll übergangsweise der ehemalige Merck-Finck-Chef Alexander Mettenheimer übernehmen. Fischer will spätestens in einem Jahr einen neuen Vorstandschef finden.
Im Streit mit den übrigen Aktionären von BHF Kleinwort Benson prescht jetzt der chinesische Investor Fosun mit einem Übernahmeangebot vor. Fosun bietet für den vom ehemaligen Dresdner-Bank-Vorstand Fischer geschmiedeten Bankkonzern 5,10 Euro je Aktie, wie die belgische Börsenaufsicht am Freitag mitteilte. Damit würde die an der Börse in Brüssel gelistete BHF Kleinwort Benson mit 675 Mio. Euro bewertet. Das Gebot entspricht einem Aufschlag von 9% auf den Kurs der BHF-Aktie, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurde. Falls sich das Gerücht bestätigt und es zu einer Übernahme kommt, könnte es mit dem Rivalen im Portfolio, Hauck & Aufhäuser, spannend bleiben.
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