Umfrage: Europäische Unternehmen in China trotzen COVID-19

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Europäische Unternehmen in China haben 2020 mehrheitlich Gewinne erwirtschaftet. Das ergab eine Umfrage der EU-Handelskammer, der zufolge drei von vier Befragten Firmen das Jahr positiv abschlossen. Dementsprechend ist ein Großteil der befragten Unternehmen optimistisch hinsichtlich des zukünftigen Wachstums im chinesischen Markt.

Die Ergebnisse sind unerwartet: Anfang 2020 zeigte eine Umfrage, die gemeinsam von der Europäischen Handelskammer und der Deutschen Handelskammer in China durchgeführt wurde, dass die Hälfte der befragten Unternehmen mit einem niedrigeren Umsatz für 2020 im Vergleich zum Vorjahr rechnete. Nur 0,5 Prozent erwarteten einen Umsatzwachstum.
Jetzt zeigten aber die Ergebnisse, dass nur ein Viertel aller Teilnehmer von Umsatzrückgängen berichtete. Ganz im Gegenteil konnten 42 Prozent aller Befragten ein Wachstum im Geschäftsjahr 2020 verzeichnen.

Rund drei Viertel der Unternehmen erzielten 2020 Gewinn, was dem gleichen Anteil wie in den vergangenen 5 Jahren entspricht. Europäische Unternehmen in China konnten sich demnach den schwierigen Zeiten anpassen und einen Umsatzrückgang verhindern.

Unternehmen aus Europa sind gewillt, ihre Aktivitäten in China auszubauen

Der Umfrage ist zu entnehmen, dass europäische Unternehmen sich weiter in China etablieren wollen. Rund 60 Prozent der Befragten plant demzufolge eine Expansion ihrer geschäftlichen Tätigkeiten im chinesischen Markt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Zunahme von 8 Prozent. Das Engagement in der Volksrepublik bleibt weiterhin stark – lediglich 9 Prozent aller befragten Unternehmen zieht einen Abbau der laufenden oder geplanten Investitionen in Betracht. Nach Angabe der EU-Handelskammer ist das der niedrigste Wert seit Beginn der jährlichen Umfrage. Insgesamt erhöht sich die Prozentzahl der Befragten, die einen optimistischen Ausblick hinsichtlich des zukünftigen Wachstums in China haben, auf 68 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um 20 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Geopolitische Spannungen bergen Risiken 

Um einem Supply-Chain-Ausfall durch geopolitische Entwicklungen und Handelsbarrieren vorzubeugen, setzen europäische Unternehmen in China verstärkt auf lokale Lieferketten. Mehr als ein Viertel der Befragten planen ihre Produktionswege weiter innerhalb des Landes zu konzentrieren. Zudem stärken Europäische Unternehmen in Joint Ventures mit chinesischen Partnern ihre Position. Laut Umfrage planen 27 Prozent ihre Anteile zu erhöhen und rund zwei Drittel aller befragten Teilnehmer beabsichtigen eine Mehrheitsbeteiligung oder die volle Eigentümerschaft an ihren Gemeinschaftsunternehmen zu erlangen.


Die Umfrage mit 585 Teilnehmern wurde in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Roland Berger ausgeführt.

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