Vor kurzem ist der erste Güterzug von Mannheim nach Qingdao gestartet, nur einen Tag später konnte in Qingdao die Abfahrt des Güterzugs nach Mannheim gefeiert werden. Damit fiel der Startschuss für eine neu eingerichtete Güterzugverbindung zwischen Mannheim und seiner Partnerstadt im Osten der Volksrepublik China.
Mit einer Transitzeit von 18-21 Tagen für die 12.300 km lange Strecke durch sechs verschiedene Länder ist die neue Bahnverbindung eine wichtige Ergänzung zum Seeverkehr und zur Luftfracht. Die Route des Mannheims-Qingdao-Shuttles verläuft über Polen, Belarus, Russland und die Mongolei nach Qingdao. Betrieben wird die neue Zuglinie von der China Ocean Shipping (Group) Company, kurz COSCO.
Seitens der Stadt Qingdao genießt die neue Güterzuglinie besonders hohe Priorität. Sie ist Bestandteil einer Plattform zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und soll zur Diversifizierung der Infrastruktur- und Handelsnetze beitragen. Das betonte auch Xue Qingguo, Vizebürgermeister der Stadt Qingdao in seiner Ansprache.
Güterzugverbindung stärkt Logistikstandort Mannheim
Mannheim wiederum ist einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Einer der größten Binnenhäfen, ein leistungsfähiger Rangierbahnhof und die zentrale Lage auf der wichtigsten europäischen Eisenbahnverbindung, die von Rotterdam im Norden bis Genua im Süden reicht, zeichnen Mannheim aus. Die neue Güterzugverbindung soll den Logistikstandort Mannheim sowie die Metropolregion Rhein-Neckar stärken.
Die Möglichkeiten für Güterzuglinien von China nach Europa hätten sich erheblich verbessert. Zudem hätten Güterzüge gegenüber dem Schiffstransport neben der schnelleren Beförderung der Waren auch noch den Vorteil günstigerer Transportkosten.
Im Juli vergangenen Jahres ist zum ersten Mal ein Güterzug aus China auf direkten Weg in Deutschland angekommen. Der Zug startete aus der ostchinesischen Stadt Hefei und traf schließlich im Tiefwasser-Hafen JadeWeserPort in Willhelmshaven ein.