Aufgrund von Energiemangel drosseln chinesische Behörden die Produktion von Magnesium erheblich. Das Material ist wichtig für die Metallindustrie.
China ist der größte Magnesiumproduzent auf der gesamten Welt. So entfallen gut 90 Prozent der weltweiten Produktion aus der Volksrepublik. Damit liegt China deutlich vor Russland, Kasachstan und Israel, die einzigen anderen Länder, die in größeren Mengen Magnesium produzieren können. Die Marktanteile dieser drei Länder beträgt lediglich wenige Prozent. Über die Hälfte der in China produzierten Magnesiumanteile werden nach Europa verfrachtet, davon bezieht auch Deutschland einen großen Anteil.
Nun wurde aber von den örtlichen Behörden Verordnungen erlassen, um den Energieverbrauch im Land zu beschränken. Die Verordnungen treffen insbesondere die Magnesiumherstellung, welche zu den energieaufwendigsten Industrien in China gehört. Damit sollen die ehrgeizigen Klimaziele der chinesischen Regierung erreicht werden. Im vergangenen Jahr verkündete das Land auf der UN-Vollversammlung, dass CO2-Neutralität vor 2060 erreicht werden soll.
Nach Verkündung der Maßnahmen dürfen neue Werke bis Ende des Jahres nicht eröffnet werden, bereits bestehende Magnesiumwerke werden aufgefordert, ihre Produktion um 60 Prozent zu senken.
Auswirkungen auf Deutschland
Die strengen Regulationen in China haben auch Auswirkungen auf die deutsche Metallindustrie. Diese ist insbesondere bei der Herstellung von von Bauteilen für Maschinen und Autos dringend auf Magnesium angewiesen. Magnesiumlegierungen werden demnach unter anderem für die Anfertigung von Karosserien oder den Außenhäuten von Flugzeugen verwendet. Magnesium ist zudem nicht das einzige Baumaterial, welches in der Bundesrepublik aufgrund von chinesischen Verordnungen knapper wird. Der Preis von Silizium ist in den letzten Monaten erheblich gestiegen. So hat sich der Siliziumpreis seit August mittlerweile fast vervierfacht. Der Preisanstieg entstand infolge Erlass von chinesischen Behörden. Demnach wurde die Herstellung von Silizium in China gedrosselt, um die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. Mehr als 200.000 Tonnen fehlen dem Weltmarkt so bis Dezember.
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