Anhui Zhongding übernimmt für 130 Mio. EUR die AMK Holding zu 100%. Das operative Geschäft des bisher in Familienbesitz befindlichen Unternehmens soll laut Mitteilung von AMK wie bisher weiter laufen. Auch Standorte und Belegschaft blieben von dem Verkauf unberührt. Der Automobilzulieferer aus Kirchheim/Teck ist bereits das fünfte deutsche Unternehmen, das der ostchinesische Serieninvestor aufkauft. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung.
Die Übernahme wird von der europäischen Tochter Zhongding Holding Europe GmbH durchgeführt. Künftig soll deren Eigenkapital um 67 Mio. EUR. erhöht werden. Kaufmännisch und strategisch beraten wurde Zhongding von der Perlitz Strategy Group. Darüber unterstützten Rittershaus Rechtanwälte sowie die Steuerberatungsgesellschaft Falk & Co Zhongding bei der Transaktion.
AMK ist in den Bereichen elektrische Antriebstechnik, Steuerungstechnik sowie industrielle Automatisierungstechnik tätig und bezeichnet sich dabei als Markt- und Technologieführer. 2014 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen rund 900 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp 200 Mio. EUR, ein EBITDA in Höhe von fast 23 Mio. EUR sowie ein Nettoergebnis von 15,5 Mio. EUR.
Die in privater Hand befindliche Anhui Zhongding Sealing Parts aus Ningguo ist an den Börsen in Shanghai und Shenzhen notiert. 2015 erzielten die rund 14.000 Mitarbeiter einen Umsatz in Höhe von 1,6 Mrd. EUR. Durch die Übernahme von AMK erweitert der international tätige Automobilzulieferer sein Portfolio in Deutschland um das Segment E-Mobility. Auf Weg zum Serieninvestor begab sich Zhongding im Jahr 2007 mit der Akquisition der notleidenden Schmitter Group. Das ostchinesische Unternehmen leitete eine erfolgreiche Restrukturierung des unterfränkischen Hydraulikleitungsspezialisten ein. Danach setzte Zhongding auf eine andere M&A-Strategie und nahm Branchenführer im Automotive-Sektor mit einem gut laufenden operativen Geschäft ins Visier. 2014 erwarb Zhongding für 64 Mio. EUR 80% der Anteile an dem Dichtungshersteller KACO. 2015 wurde Kunststoffspezialist Wegu für 95 Mio. übernommen. Im selben Jahr kam noch Wiederholt, ein Technologieführer im Bereich Kaltverformung, hinzu.